Manuelle Lymphdrainage

Definition

Der Ausdruck setzt sich aus dem lateinischen Wort ”lympha” für klares Wasser und dem französischen Wort ”drainage” für Entwässerung zusammen.

Lymphgefäßsystem: http://www.lymphnetz-hamburg.de/lymphgefaesssystem.html

Methode

Das Lymphgefäßsystem hat eine entscheidende Funktion bei der Entsorgung der Gewebeflüssigkeit. Mit Hilfe von ca. 800 Filterstationen (Lymphknoten) wird die passierende Lymphflüssigkeit gereinigt. Bakterien, Stoffwechselprodukte und Schadstoffe werden abgefangen und von so genannten Fresszellen vernichtet, bevor die Lymphe in den Blutkreislauf gelangt. Darüber hinaus leitet das Lymphsystem Flüssigkeit aus dem Gewebe ab und führt sie dem Blutkreislauf zu.

Die manuelle Lymphdrainage ist, vereinfacht ausgedrückt, eine ”Entstauungstherapie”, um mit sanften, kreisenden Bewegungen und Ausstreichungen bei gestauter Flüssigkeit (Ödem) den Lymphabfluss zu steigern und den venösen Blutrückfluss zu verbessern. Durch das Streichen des Gewebes wird die im Gewebe angesammelte Flüssigkeit wieder zurück in die Blutbahn geführt und kann so über die Nieren ausgeschieden werden, d.h. dass die Entstauung eine Entwässerung zur Folge hat. Durch die sanften Streich- und Kreisbewegungen der Fingerspitzen unterscheidet sich die Lymphdrainage von den festen Handgriffen der klassischen Massage.

Zu einem Lymphstau (Ödem) kann es durch Entzündungen, Operationen (Entfernung der Lymphknoten), Bestrahlungen und Tumoren (bösartige Geschwülste) kommen. Möglich ist auch eine Venenschwäche, bei der zuviel Lymphe aus den Gefäßen austritt und zu wenig Lymphe aus den Venen zurück transportiert wird.

Die erste Phase der Lymphdrainage nimmt ca. einen Monat in Anspruch, wobei 1-2mal täglich Lymphdrainagen-Behandlungen durchgeführt werden. Zur Erhaltung der Behandlungserfolge sind 2-3mal wöchentliche weitere Behandlungen notwendig.

Beurteilung

Durch die Entstauungstherapie kann mit Hilfe weiterer Entstauungsmaßnahmen (z.B. Wickeltechniken, Kompressionsstrümpfe) bei Wasseransammlungen im Gewebe eine deutliche Besserung erzielt werden Die Lymphdrainage darf keinesfalls bei Thrombosen, Herzerkrankungen und Krebserkrankungen der Lymphknoten angewendet werden.

Literatur

  • Ernstwalter Clees, Lymph-Drainage. Entgiftung durch sanfte Massage, (2000)
  • Michael Földi, Grundlagen der manuellen Lymphdrainage, Stößenreuther Verlag (2000)
  • Clare Maywell-Hudson, Das große Buch der Massage, Mosaik (2000)